Spielbericht Bezirksliga VfR-SC IV gegen Einrich 5-3

(Spielbericht von Marcus Bur)

Am 4. Spieltag begrüßten wir unsere altbekannten Gäste aus Katzenelnbogen. Nominell wären die Einricher im Vorteil gewesen, da sie aber ersatzgeschwächt antraten war ich guter Hoffnung, dass wir den nächsten Sieg einfahren können. Dabei sollten die Punkte an den Brettern 5 bis 8 geholt werden, da wir an 1-4 nominell unterlegen waren, dafür an 5-8 teilweise klar nominell überlegen.

Da Brett 4 freigelassen wurde holte Annika in ihrem 1.Saisoneinsatz einen wichtigen vollen Punkt in der oberen Bretthälfte und konnte sich anschließend der Beobachtung der Partien unserer Mannschaft und die der parallel spielenden 8.Mannschaft in der B-Klasse widmen.

Fuddi an 7 musste diesmal die ungeliebten schwarzen Steine übernehmen, mit denen er sich gegen seinen jugendlichen Gegner trotz Mehrbauer schwertat und laut eigener Aussage teilweise schlechter stand. Letztlich setzte sich seine Qualität aber durch und nach 2 Stunden konnten wir den 2. Punkt einstreichen.

Armin an 6 war ebenfalls DWZ-Favorit. In einer klar strukturierten Partie mit Damen, Turm und vielen Bauern konnte er zunächst einen Mehrbauern gewinnen. Nachdem der zweite Mehrbauer fiel plante ich gedanklich den dritten Punkt schon ein und so kam es dann auch in dieser sehr solide geführten Partie.

Thomas Trumpp an 8 hatte in der Zwischenzeit eine Figur gewonnen für 2 Bauern, so dass ich davon ausging, dass wir dort den vierten Punkt und uns an einem der Bretter noch den entscheidenden halben Punkt holen.

Dass der nicht durch mich (Marcus) geholt wird war mir früh klar, zu sehr stand ich unter Druck und nachdem meine Rochade verhindert wurde stand mein König bis zum Ende mittig. Den Angriff meines Gegners konnte ich aber überraschend erwidern und stand im Mittelspiel meines Erachtens ausgeglichen. Die Stellung war jedoch stets anfällig, so dass ich sehr genau spielen musste, um seine Türme nicht entscheidend eindringen zu lassen. Doch als ich in drohender Zeitnot bei noch 12 Zügen etwas schneller spielen musste unterlief mir der verlustbringende Fehler, der zum Figurenverlust führte und zur sofortigen Aufgabe, da die Stellung danach völlig auseinandergebrochen wäre.

Vielleicht lag´s auch daran, dass ich gespannt Johannes Partie an 2 verfolgte, der mit einem Figurenopfer einen Freibauer nach vorne trieb. Leider fand er nicht die richtige Fortsetzung, um seine Drohungen materialgewinnend umzusetzen, vielleicht war das Opfer auch unkorrekt. Als jedoch der Gegner bereits einen ganzen Turm mehr hatte und der Freibauer sich doch nicht umwandeln ließ musste er die Waffen strecken. Es stand somit 3-2.

Thomas Stahnecker an Brett 3 hatte den verhältnismäßig schwierigsten Gegner, da die beiden fast 300 DWZ-Punkte trennten. Auch wenn ich optisch den Eindruck hatte, das Thomas Stellung etwas unter Druck stand, so gab es wohl nie eine wirkliche Gefahr für ihn. Als die Stellung völlig ausgeglichen schien riet ich ihn zu einem Remisangebot, das sein Gegner für mich überraschend auch annahm. Nicht überraschend aufgrund der Stellung, aber dadurch, dass wir damit einen weiteren wichtigen und nicht eingeplanten halben Punkt holten.

Bettina an Brett 5 konnte nicht an ihr tolles Spiel von Freitag anknüpfen und wurde peu à peu nach hinten gedrängt, so dass die beiden Türme und die Dame ausschließlich der Verteidigung der Königsstellung und dem Halt der ungünstigen Bauernstrukur dienten. Daher ging ich hier von einem langfristigen Verlust aus, so dass Brett 8 das Zünglein an der Waage wäre. Da ich mich selbst immer mehr meinem eigenen Spiel widmen musste konnte ich die spielentscheidenden Züge einiger Partien nicht mitverfolgen, so dass die Meldung über Bettis überraschenden Sieg völlig unerwartet kam und uns so vorzeitig unseren Mannschaftssieg brachte. Durch ein vergiftetes Bauernopfer gewann sie einen Turm, alternativ drohte auch Grundlinienmatt. Die sofortige Aufgabe war die Folge.

Um 21.50 war bei einer 4,5-2,5-Führung der Mannschaftskampf recht früh zu unseren Gunsten entschieden. Daher empfahl ich Thomas an Brett 8, die Partie mit Dame, Läufer und 4 Bauern gegen Dame und 6 Bauern remis zu geben. Er wollte die Partie jedoch unbedingt gewinnen und suchte mehr als eine Stunde nach einem Mattweg, den es aber meines Erachtens nicht gab, sofern der Gegner keinen Fehler macht. Auch den Damentausch verhinderte der Gegner konsequent und als es einmal möglich gewesen wäre, hat es Thomas leider übersehen. Außer König, Läufer und Dame bewegte sich keine Figur, so dass um 23.00 quasi die Stellung von 21.50 erreicht war und mich ob unseres Essensdrangs mehr und mehr die Unruhe überkam und der Wunsch nach einem mannschaftsdienlichen Remis. Da ich keinen wirklichen Gewinnplan erkannte empfahl ich Thomas nochmals zu remisieren, was er dann auch glücklicherweise sofort tat und den 5-3 Sieg damit abschloss.

Dass der Sieg durch die ersatzgeschwächte gegnerische Aufstellung, eine kampflos gewonnene Partie gegen den nominell stärksten Spieler und glückliche Partiewendungen zustande kam wird am Ende keinen mehr interessieren. Bis auf wenige Ausnahmen sind in dieser Saison alle Mannschaften ähnlich stark, so dass es häufig auf Spielerausfälle, Tagesform und das Quäntchen Glück ankommt, wie die Mannschaftskämpfe verlaufen. Auch in unserer Mannschaft müssen wir immer wieder Ausfälle kompensieren, da wir jedoch recht breit aufgestellt sind fällt uns die Kompensation sicher einfacher als anderen Vereinen.

Wie dem auch sei, wir liegen nun mit 8-0 Punkten an der Spitze und möchten diese beim nächsten Spiel am 5.12. gegen die SSG Hunsrück natürlich verteidigen.

Im Anschluss sind wir wie gewohnt in einer großen Gruppe zum Essen aufgebrochen (Anni, Betti, Fuddi, Thomas S., ich, und unsere Fans Thomas E. und Uli B.), diesmal zum Griechen nach Oberlahnstein, wo auch ein Teil unserer Einricher Gäste eingekehrt ist. Aufgrund der vorgerückten Stunde konnte Armin leider nicht mehr mitkommen. Das wird beim nächsten Mal aber sicher nachgeholt. Gegen 1.00 Uhr verließen wir als letzte Gäste das Lokal und fielen beseelt in unsere Betten. Wir hatten wie so häufig wieder einen richtig guten Abend miteinander verbracht.

Bis zum 5.12.,

Euer Marcus