The next generation
Fabian Mader wird Rheinland-Pfalz-Meister U10

Am Wochenende fanden in Lahnstein die RLP-Meisterschaften für die "Kleinen" statt. Sieben Runden mit je 65 Minuten pro Spieler verlangen den Spieler/innen der U10 und der U12 einiges ab. Für uns hatten sich Fabian Mader in der U10 und Jonas Marquardt in der U12 qualifiziert.
Jonas war im Mittelfeld gesetzt und zunächst ging es mit einem Sieg auch ganz gut los. In Runde 2 musste er dann gegen Cecilia Keymer (die kleine Schwester von Deutschlands großer Schachhoffnung Vincent Keymer) ran, die mit über 1400 DWZ als die klare Favoritin für den Mädchentitel ausgemacht war. Nach einer kleinen Ungenauigkeit in der Eröffnung spielte Jonas sehr gut und zwischendurch sah es so aus, als würde er das Remis sicher in der Tasche haben. Doch manchmal ist Schach eben grausam. Kurz nicht aufgepasst und Jonas manövrierte seinen König in eine hoffnungslose Lage und konnte Matt nicht mehr verhindern.
Von dieser Niederlage erholte er sich leider nicht mehr so richtig. Die nächsten beiden Partien am Samstag gingen ebenfalls verloren.
Am Sonntag war er wieder voll motiviert und so konnte er immerhin noch 1,5 Punkte aus den 3 Runden holen. Insgesamt kann er damit natürlich nicht zufrieden sein. Vor allem da er zuletzt ziemlich stark gespielt hatte. Erster wurde Lucas Foerster-Yialamas. Der an 2 gesetzte hatte am Ende einen ganzen Punkt Vorsprung. 
 
Fabian war in der U10 lediglich an 12 gesetzt. Da die Spitze aber garnicht soweit entfernt schien, hatte ich schon die Hoffnung, dass er recht weit vorne mitspielen würde.
Die erste Runde gewann er sicher und schon hier konnte man sehen, dass er sehr überlegt spielte und sich auch ausreichend Zeit ließ. In Runde 2 dann der erste stärkere Gegner. Aber auch gegen den an fünf gesetzten Finn Trenz wusste Fabian zu überzeugen und gewann sicher.
In Runde 3 musste er dann mit Schwarz gegen den Topgesetzten Michael Scheid spielen. Wie sich später zeigte eine vorentscheidende Partie. Die Eröffnung gelang gut, so dass Fabian früh ausgleichen konnte. In komplizierter Stellung verlor er dann aber etwas die Übersicht und verlor eine Figur. Er kämpfte weiter und sein Gegner verrechnete sich bei einer Kombination und stellte die Figur wieder zurück ein. Es entstand ein schwieriges Damenendspiel, bei dem Fabian einen Wenigerbauer hatte. Er verteidigte sich aber sehr umsichtig und konnte sich dann noch in ein Dauerschach retten.
Runde 4 bescherte ihm mal wieder Paul Hünich und wie schon bei den Bezirks- und den Rheinlandmeisterschaften konnte Fabian ihn recht schnell besiegen. Damit hatte er am ersten Tag 3,5 Punkte aus 4 Partien!
Sonntags ging es zunächst mit Schwarz gegen den starken Frederic Löhr, der bis zu diesem Zeitpunkt alles gewonnen hatte. Gegen dessen ungewöhnliche Eröffnung hatten wir uns kurz was angeschaut und so konnte Fabian mit Schwarz auch sicher ausgleichen. Was dann genau passierte, weiß ich nur vom Hörensagen. Da mir die Spannung zu groß wurde hatte ich mich in den Analyseraum zurückgezogen und blitzte dort ein wenig. Anscheinend hat Fabian die Dame gewonnen, seine dann aber auch wieder verloren! Als ich dann doch selbst wieder einen Blick auf seine Stellung riskierte, opferte er gerade einen Mehrturm gegen den letzten Springer, um dann einen Freibauern zur Dame laufen zu lassen. Also 4,5 aus 5 Punkte!
Die folgende Weißpartie dauerte vielleicht 20 Minuten, dann hatte Fabian 5,5 aus 6. Vor der letzten Runde war klar, dass Fabian mindestens Dritter sein würde. Da sich aber nur die ersten 2 für die Deutsche qualifizieren war es weiter spannend. Und es begannen natürlich gewisse Überlegungen, dass ihm ein Remis auf jeden Fall für die Qualifikation reichen würde.
Gegen Milan Schneble spielte er auch wieder ganz gut und gewann irgendwann die Qualität. Sein Gegner bot ihm dann Remis an, dass Fabian gerne annahm, da sein schärfster Verfolger an Brett 2 bereits schlecht stand.
Es kam dann auch wie gewünscht wodurch er am Ende mit einem halben Punkt Vorsprung den Meistertitel erringen konnte. Glückwunsch!
Damit haben wir pünktlich zu Ricardos Wechsel zu den "Alten" (U14) einen würdigen Nachfolger.
Einen Dank noch an unseren Nachbarverein Turm Lahnstein. Die Spielbedingungen waren sehr gut und die angebotene Verpflegung gut und günstig. Der Ausrichter hatte jederzeit alles sicher im Griff.
Kai Mailitis