Der Schachclub Koblenz fusioniert mit dem VfR Eintracht Koblenz!

Am 4. April 2008 haben die Mitglieder des SC Koblenz in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung mit großer Mehrheit beschlossen, eine Fusion mit dem VfR Koblenz einzugehen. Zu diesem Verein hatten wir schon lange gute menschliche Kontakte und mit ihm haben wir gemeinsam viele Jahre die Koblenzer Stadtmeisterschaft ausgerichtet. Notwendiger Schritt dazu war die formale Auflösung unseres Clubs. 17 der 20 anwesenden Mitglieder waren von der Richtigkeit dieser Entscheidung überzeugt und stimmten dem Antrag des Vorstandes zu, den SC Koblenz zum 30. Juni 2008 aufzulösen.

Wenn ein Verein 53 Jahre lang einen festen Platz im Koblenzer Schachleben hatte und nach reiflicher Überlegung dann dennoch beschließt, seine Selbständigkeit aufzugeben, so ist dies ohne Zweifel eine schmerzliche Entscheidung. Das empfanden wir alle so, auch diejenigen, die sich für diesen weitreichenden Schritt eingesetzt haben. Wir sind jedoch am Ende eines von vielen intensiven Diskussionen geprägten langen Weges zu der Überzeugung gelangt, dass der gewählte Schritt den Mitgliedern für die Zukunft die beste Perspektive erschließt.

Die entscheidenden Gründe seien hier nur kurz angedeutet: Unserem Verein war in einem schleichenden Prozess über Jahre hinweg die Vitalität verloren gegangen. Am deutlichsten war dies an unseren Clubabenden zu erkennen. Sie hatten sich so sehr ausgedünnt, dass sich die Frage stellte, wie es mit dem SC weitergehen könne. Der tiefere Grund für diese Situation aber ist unsere Altersstruktur. Uns fehlt die Gruppe der jungen Erwachsenen, die sonst in anderen Vereinen am Brett den Ton angeben, den Spielabend prägen und auch in der Vorstandsarbeit für frischen Wind im Club sorgen. Was den SC der letzten 10 Jahre ausmachte, das war das gewachsene Zusammengehörigkeitsgefühl, das immer dann lebendig wurde, wenn wir uns zu den Mannschaftswettkämpfen zusammenfanden. Dies allein beflügelt aber noch nicht das Clubleben an den Spielabenden, und deshalb erschienen wir den Gästen als ein Verein, der von einer Handvoll weniger Schachspieler repräsentiert wird, und zwar immer derselben Aktiven. Das war ein Zustand, der so nicht auf Dauer tragbar war. Folgen hatte dies nicht zuletzt auch für die Belastungen, die wir mit dem Mietvertrag für unser Spiellokal eingegangen waren.

Nun wollen wir aber nach vorne blicken. Bis zum 10. Juni, dem Tag unseres letzten Blitzturniers, gibt es dienstags noch unseren Spielabend, insbesondere auch im Interesse jener, die im Mai an unserem Schnellschachturnier teilnehmen wollen. In diesen Tagen entscheiden wir, und zwar jeder einzelne, ob wir uns im kommenden Spieljahr unter dem Dach des VfR Koblenz eine neue schachliche Heimat suchen. Die meisten der aktiven Mitglieder haben das schon getan und sich dafür entschieden. Sie werden dort die Fackel des SC also weitertragen, und das sogar sichtbar, denn der neue Gesamtverein wird seine Schachabteilung von nun an VfR-SC Koblenz nennen. Alte Bindungen zwischen uns gehen also nicht verloren, neue werden im größeren Kreise nun wachsen können. Ja, die wehmütige Stimmung, die unseren Auflösungsbeschluss begleitet hat, ist nun dabei, einer Aufbruchstimmung Platz zu machen. Jedes Ende ist auch ein Anfang, und jeder Anfang birgt seine Chancen.

Zum Schluss möchte ich es nicht versäumen, allen jenen zu danken, die seit Jahren uns unterstützt haben. Gerade in den letzten Wochen gab es da noch etliche erfreuliche Zeichen. Zu danken habe ich allen, die in irgendeiner Weise mit besonderem Engagement dem SC gedient haben. Ihr Beitrag zu dem, was der SC über die Jahre hin war, hat uns unser schachliches Zuhause gegeben und ist nicht vergebens gewesen, denn er wirkt im neuen Verein weiter. Unsere Freunde, die sich gern auf unserer Homepage nach uns umgesehen haben, werden in der nächsten Saison die meisten der SC-ler unter dem VfR-SC wiederfinden.


Armin Saam
1. Mai 2008