Spielbericht Bezirksliga VfR-SC 3 gegen Güls: Endstand 2-5
(Spielbericht von Marcus Bur)
 
Frei nach Jack Nicholson´s „Das Beste kommt zum Schluss“ war es in diesem Fall das große Essen danach!
 
Wie so häufig in den letzten Jahren waren wir wieder zu Gast in den Gülser Weinstuben. Während wir in bereits guter Besetzung antraten setzten die Gülser auf die Top 7, vielleicht auch angesichts der vergangenen bitteren Niederlage gegen die Leidenecker, von denen später die Rede sein wird. Ziel des Abends sollte zumindest ein Unentschieden sein, besser ein Sieg, um sich nachhaltig oben in der Tabelle festzusetzen.
 
Die ersten beiden Stunden stand es an allen Brettern noch ausgeglichen, so dass Markus Gräwe krankheitsgeschwächt frühzeitig remisieren konnte, um sich zuhause weiter zu erholen.
Als nächstes holte Bharath an eins einen weiteren halben Punkt. Diesmal zwar nicht in ärgster Zeitnot wie die Male zuvor, aber trotzdem schon mit einem gewissen Zeitdruck. Wahrscheinlich kam sein Remisangebot deshalb genau in dem Zeitpunkt, als ein von beiden unbemerkter zweizügiger Qualitätsgewinn zu unseren Gunsten auf dem Brett stand.
Johannes an drei konnte trotz Angriff auf dem Königsflügel nicht entscheidend die Stellung öffnen, so dass der Angriff nach einigen Zügen verpuffte und dann wohl die Luft auch einfach raus war, so dass sich hier das dritte Remis ergab.
Stefan an vier sowie Bettina an sechs mussten derweil Bauern- sowie Materialverlust hinnehmen. Stefans Stellung schien noch Verwicklungen zu ermöglichen, um den Freibauer eventuell durchzubringen. Letztlich wurden diese Versuche aber souverän unterbunden, so dass die Niederlage leider nicht mehr zu vermeiden war.
Da auch Bettinas Stellung im Turmendspiel mit zwei Minusbauern verdächtig nach Niederlage aussah, musste ich das berechtigte Remisangebot meines Gegners ablehnen, da der Mannschaftskampf sonst vorzeitig entschieden gewesen wäre. Ein Fehler, wie sich eine halbe Stunde später herausstellte! Jeweils mit Dame, Springer und ein paar Bäuerchen bewaffnet, bei eigener offener Königsstellung (ich befand mich bereits in Endspielstimmung), konnte mein Gegner seinen Springer dermaßen im Verbund mit einem Isolani zementieren, dass ich keinen Schritt mehr weiterkam. Dafür stand mein König so zentral, dass das Risiko bestand, unter diversen Schachs auch diverse Bauern zu verlieren. Als ich mich bereits gedankenlos mit dem Remis abgefunden hatte und meinen König quasi als angebotene Zugwiederholung platzierte, erhob ich mich, um die beiden noch laufenden Partien zu beobachten. Rumms! Ein krachendes Geräusch wahrnehmend, so als hätte mein Gegner eine meiner Figuren vom Brett gefegt, drehte ich mich um – und es war so Stirnrunzelnd! Mein Springer stand neben dem Brett statt darauf, weil ich einen einfachen Zweizüger mit Springergabel nicht auf dem Schirm hatte. Noch zwei Minuten nachgedacht in der Hoffnung auf einen Blitz oder Geistesblitz, dann war´s vorbei und ich musste meine Hand zur Aufgabe strecken. Nebenbei: das Ende einer Bezirksliga-Serie von zwei dreiviertel Jahren ohne Niederlage – das tat weh!
 
Rolf und Bettina mussten also gewinnen, damit wir noch ein Unentschieden erkämpfen. Rolf versuchte noch mit allerlei kleinen Tricks, seinen Konkurrenten zu übertölpern, und wenn´s auch noch so gut aussah, zumindest am Brett war keine Lösung zum Sieg zu entdecken. Daher durfte Bettina endlich mit drei Minderbauern im Turmendspiel die Segeln streichen und Rolf das vierte Remis des Abends entgegennehmen. 2-5, so der Endstand, der in der Höhe zu hoch ausfiel, da wir an Brett eins und zwei jeweils einen halben Punkt mehr hätten holen müssen und dann auf etwas Glück hätten hoffen können.
 
In der Zwischenzeit kam Annika nach Güls, so dass wir schon gegen zehn Uhr mit Annika, Bettina, Rolf, Bharath, Uli (Essensnachzügler vom SV-B-Klasse-Kampf) und mir zum Essen ins „La Rustica“ aufbrechen konnten, nachdem die Autos der Bier- und Weintrinker sicher an die sonntäglichen Abholplätze verbracht wurden.
Kaum angekommen und die Stammplätze eingenommen, öffnete sich die Tür des Lokals und herein kam – ein Auto voll Leidenecker, die ihrerseits eine Niederlage in Einrich einstecken mussten und auf dem Heimweg vom tiefen Taunus in den noch tieferen Hunsrück einen Halt in Koblenz machten und tatsächlich zufällig in unserem Stammlokal gelandet sind. Zusammen wurde dann lecker gegessen, getrunken, diskutiert, gefrotzelt und allerlei Wissenswertes erzählt. Zumindest der Abschluss des Abends versöhnte für den misslungenen Mannschaftskampf. Wie zu Beginn erwähnt, „Das Beste kommt zum Schluss!“
 
Bis zum nächsten Spiel gegen Einrich (Auch nicht ohne…)
 
Euer Marcus