Mannschaftskämpfe mit Unterhaltungswert für die Zuschauer!
Ein Bericht von Annika Bur

 

Es wurde heute in großer Runde im Weinhaus Kreuter in Güls gespielt. Gleich 3 Mannschaftskämpfe wurden dort in einem Raum ausgetragen.

Bezirksliga:
SV Güls – VfR-SC Koblenz IV

B-Klasse:
SV Güls II – VfR-SC Koblenz VI
SV Güls III – SC Einrich III

Bereits um 18:10 klingelte ein Einricher Handy, so dass es schon früh 1:0 für die 3. Mannschaft des Gastgebers SV Güls stand.
Schnelle Ergebnisse gab es aber auch in der anderen Begegnung der B-Klasse. Bereits nach 30 min konnte Denis an Brett 1 unsere 6. Mannschaft in Führung bringen. Auch wenn die Partie nicht nur aus Zuschauersicht doch recht „wechselhaft“ war, konnte er am Ende seinen Gegner matt setzen.
Wurde in der B-Klasse recht zügig gespielt, ging es in der Bezirksliga bei der 4. Mannschaft um einiges beschaulicher zu. Alle hatten ihre Eröffnung gut überstanden und so entwickelten sich die Partien langsam. Aber erst mal zurück zur B-Klasse. Vilius an Brett 4 konnte sich schnell einen Materialvorteil von 5 Bauern erarbeiten, so dass es bei bereits getauschten Damen sehr gut aussah. Und auch die MaFü Sarah an Brett 2 hatte sich bereits einen deutlichen Materialvorteil von 7 Bauern und 1 Springer gegen nur noch 3 Bauern erarbeitet. Kurze Zeit später gab ihr Gegner auf. Einem siegreichen Mannschaftskampf stand also eigentlich nichts im Wege, da auch Manuel an Brett 3 recht aktiv und solide stand.
Hatte Marcus an Brett 1 in der Bezirksliga auf ein schnelles Remis gehofft, so wurden seine Erwartungen enttäuscht. Sein Gegner schien von Anfang an durchaus motiviert zu spielen und so verfiel Marcus nach 1 Stunde in tiefes nachdenken. Bei Ricardo an Brett 2 war hingegen nur Kopfschütteln zu sehen. Sein Gegner spielte sehr aktiv und schien ihm das ein oder andere Problem zu bereiten. Fabian an Brett 3 schien sich dagegen recht wohl zu fühlen. Seine Bauern wanderten munter nach vorne, sein König stand sehr offen auf f2, aber er wanderte viel im Raum herum. Ich hoffe, er weiß, was er da tut! Vielleicht war er aber auch einfach etwas müde. Immerhin hat er am Vortag bei der Stadtmeisterschaft bis spät abends spielen müssen. In seinem jungen Alter sicher eine zusätzliche Herausforderung neben der der Schachpartie selbst.
In der B-Klasse an Brett 4 spielte Vilius mittlerweile mit dem König und 7 Bauern gegen den König. Zeit für die erste Bauernumwandlung! Und dann ging es ganz schnell. Nur noch wenige Züge und der Gegner war matt.
Neuer Zwischenstand für unsere 6. Mannschaft: 3:0! Jetzt konnte Manuel an Brett 3 befreit aufspielen. An Brett 4 und 5 in der Bezirksliga sah es zu dieser Zeit recht ausgeglichen aus. Nach 16 und 13 Zügen war noch alles offen. Hagen an Brett 6 konnte hingegen nach gut einer Stunde Spiel bereits einen Mehrbauern, eine Mehrqualität sowie eine aktive Stellung vorweisen, so dass sein Gegner nachdenken und sehr genau spielen musste. Armin an Brett 7, der netterweise sehr kurzfristig für den krankheitsbedingt ausfallenden Johannes eingesprungen ist – An dieser Stelle gute Besserung von uns allen! – begann seine Partie sehr solide, dass sowohl für ihn als auch seinen Gegner nach 80 min noch alles möglich war. Warum nach dieser Zeit sein zum Kaffee gereichtes Stückchen Kuchen allerdings noch vollkommen unberührt war, erschloss sich mir nicht. Das sah ganz lecker aus.
Manuel an Brett 3 in der B-Klasse kämpfte währenddessen munter weiter. Er hatte zwar einen Mehrbauern, die Türme seines Gegners standen allerdings sehr aktiv.
Marcus nahm seine Aufgaben als MaFü in der Bezirksliga auch wieder sehr ernst und schaute häufig, wie sich die Partien der anderen so entwickelten. Dies brachte ihm in seiner Partie einen kleinen, aber an dieser Stelle noch absolut unbedenklichen Zeitnachteil ein. Und so schaute er auch immer wieder auf Ricardos Brett, dessen Gegner es irgendwie mit dem Turm unterstützt von der Dame auf die vorletzte Reihe geschafft hatte und Ricardo dort beschäftigte. Und während Ricardo an Brett 2 Remis anbot und remisierte, war zeitgleich am Nachbarbrett 3 ein „Schach“ zu hören. Fabians aktives Spiel hatte ihn zwischenzeitlich 3 Bauern gekostet und der vollkommen ungeschützte König war arg in Bedrängnis geraten. Ob das noch allzu lange gut gehen kann?
Unterdessen hatte Manuel an Brett 3 in der B-Klasse seinen Mehrbauern eingebüßt und einen Turm getauscht. Getreu dem Motto „Wer mit dem König spielt, spielt mit einer Figur mehr“ stand sein König aktiver als der des Gegners. Hoffentlich kann dieser noch die 2 Freibauern des Gegners aufhalten! Zu diesem Zeitpunkt sah es nicht mehr ganz so gut für Manuel aus.
Thomas Stellung an Brett 4 in der Bezirksliga war aus meiner Sicht auch nach 20 Zügen recht unspektakulär, so dass es heute wohl andere in der Mannschaft richten müssen, wenn man heute einen Sieg gegen die an fast allen Brettern DWZ-mäßig überlegene gegnerische Mannschaft davon tragen will. Irgendwo müssen ja auch mal gewonnene Partien und damit Siegpunkte her. Vielleicht sollte der erste volle Punkt von Hagen an Brett 6 kommen, der noch immer mit Mehrqualität spielte und versuchte mit seinem aktiven Springer Bauern zu gewinnen. Oder vielleicht Leichtfiguren zu tauschen? Mal sehen wie es da noch so weitergeht… Bei Betti an Brett 5 war zwischenzeitlich nichts passiert außer laufender Zeit, so dass sie aktuell knapp 30 min mehr als ihr Gegner auf der Uhr hatte.
Manuel an Brett 3 in der B-Klasse schien dagegen recht verzweifelt. Nach Abtausch aller Figuren und jeweils noch 3 Bauern, blieb sein Gegner mit verbundenen Freibauern zurück, die unermüdlich Richtung Umwandlung marschierten. Aber auch Manuel wanderte. Der Gegner verwandelte zwar zuerst, aber Manuel zog dafür mit Schach ein. Mal sehen wie es hier nach den vielen folgenden Schachs am Ende ausgeht.
Während Fabian an Brett 3 in der Bezirksliga weiter kämpfen musste, dachte Marcus an Brett 1 immer weiter. Sein Gegner hatte nach 16 Zügen schon mehr als 30 min mehr Zeit auf der Uhr und Marcus weniger als 1 Stunde. Worüber er wohl so lange nachgedacht hat? Und während Kai und Ricardo die Rückfahrt antraten, entschied sich Marcus doch mal wie es weitergehen sollte und zog. Bei noch vollem Brett war es nun am Gegner zu rechnen.
Zwischenzeitlich beendete die 3. Mannschaft der Gülser ihre Partien gegen den SC Einrich III. Endstand: 2:2.
Und während Manuel an Brett 3 in der B-Klasse mittlerweile wieder mit einem 2 zu 1 Mehrbauern im Damenendspiel kämpfte, passierte bei Thomas an Brett 4 in der Bezirksliga weiter nichts. Aber ich möchte ihm nicht Unrecht tun. Möglicherweise sah das nur für mich so aus.
Wie Hagen es zwischenzeitlich an Brett 6 geschafft hatte, einen Bauern zu verlieren, ist mir nicht ganz klar. Da habe ich wohl ein paar Züge verpasst. Aber er hat ja noch die Mehrqualität. Bettina an Brett 5 spielte zu diesem Zeitpunkt noch mit ausgeglichenem Material und war am Zug. Ihr Gegner schaute sich währenddessen die Partie am Nachbarbrett 6 an und wies Hagen darauf hin, dass er einen generischen Bauern berührt habe. Mit welcher Berechtigung er in die fremde Partei eingriff, ist mir allerdings nicht klar. Er war weder der Gegner noch der Wettkampfleiter!?! Als erfahrener Spieler hätte er sicher wissen können, dass es sich hier um kein regelkonformes Verhalten seinerseits handelte! Aber zurück zu Hagens Partie, der in dieser Situation seine Mehrqualität einbüßte, so dass es jetzt 4 Bauern und Springer gegen 4 Bauern und Springer hieß. Aber zumindest konnte er noch 2 gegen 1 Bauern am Damenflügel aufweisen. Vielleicht langfristig ein kleiner Vorteil?
Währenddessen beendete Manuel an Brett 3 in der B-Klasse seine Partie remis, so dass der Kampf insgesamt 3,5:0,5 zu unseren Gunsten ausging. Gleich ging es laut in die Analyse, bis sich die Spieler der Bezirksliga beklagten. Dann war wieder Ruhe und ich konnte mich voll den noch laufenden Partien in der Bezirksliga widmen.
Armin an Brett 7 spielte weiterhin solide. Der Kaffee war mittlerweile leer, der Kuchen noch immer unberührt. Zwischenzeitlich musste leider Fabian an Brett 3 die Segel streichen. Der Material- und Stellungsvorteil seines Gegners war dann wohl doch zu deutlich. Und so lag die 4. Mannschaft 1,5:0,5 zurück. Zeit endlich mal Siege einzufahren!
Marcus an Brett 1 konnte einen aktiven Springer vorweisen, aber ein richtiger Durchbruch oder Stellungsvorteil war nicht zu sehen. Und die Uhr lief unerbittlich runter. Marcus noch 30 min und der Gegner noch 70 min bis zur Zeitkontrolle. Aber Marcus als erfahrener Spieler sollte das im Griff haben. Jetzt musste mal eine gute Idee her! Hagen an Brett 6 ließ seine Freibauern am Damenflügel laufen. Aber der gegnerische König war nah. Kann dies dennoch erhofften Erfolg bringen? Thomas an Brett 4 kämpfte und verbesserte die Stellung seiner Figuren nach und nach. Türme verdoppelt, Dame aktiv… Aber wie geht es weiter? Hagens Damenflügelbauern waren mittlerweile weg und jetzt hieß es ein Springerendspiel mit je 2 Bauern zu spielen. Ob er das gewinnen kann?
Marcus wanderte als MaFü nun auf und ab, die Partien betrachtend. So richtig glücklich sah er nicht aus… Und auch bei Armin an Brett 7 sah es weiter sehr remislastig aus. Zeitgleich kam es zu einem kurzen Gespräch zwischen Thomas und Marcus. Thomas überlegte, ob er nicht mal remis anbieten sollte. Bei seiner Stellung durchaus vertretbar. Aber im Sinne der Mannschaft? Wohl eher nicht. Und so legte Marcus als MaFü sein Veto ein.
Da wird er wohl noch eine ganze Weile spielen müssen. Dafür einigte man sich an Brett 7 auf remis. Und jetzt da die Partie beendet war, wurde der Kuchen auch noch in aller Ruhe gegessen. Neuer Zwischenstand: 2:1 für Güls. An Brett 1 bei Marcus sah es derweil schwierig aus. Sein aktiver Springer stand zwar immer noch in der gegnerischen Hälfte, aber weit entfernt vom König. Und sein Gegner schien nun auf Königsangriff umzuschalten. Dafür sah es bei Betti an Brett 5 nach leichtem Vorteil für uns aus. Ein kleiner Lichtblick, aber auch noch weit entfernt von einem Sieg. Eine Schwalbe macht ja bekanntlich noch keinen Sommer…
Hagen kämpfte zeitgleich weiter in seinem Endspiel. Aber erst mal mussten neue Partieformulare her. Man muss Hagen anrechnen, dass er sich wirklich mühte. Aber es wollte nicht so richtig werden. Und am Ende wurde es dann ein Remis. Schade, da er zwischenzeitlich einen Materialvorteil hatte und gut stand. Aber Herr Knebel ist dann doch ein erfahrener und zäher Gegner. Neuer Zwischenstand: 2,5:1,5 für Güls.
Jetzt mussten es die verbleibenden Spieler richten. Aber wer? Marcus Stellung an Brett 1 offenbarte mittlerweile die ein oder andere deutliche Schwäche. Die langsam knapp werdende Zeit war sicherlich ein weiterer Nachteil bei noch über 15 Zügen bis zur Zeitkontrolle. Alles sehr untypisch für Marcus. Sollte er ausgerechnet heute einen schwarzen Tag erwischt haben? Oder hatte ihn seine Erkältung einfach geschwächt? Beides möglich. Aber unabhängig davon, hatte er auch einen starken Gegner, dessen spielerische Leistung man auch anerkennen muss!
Bei Thomas an Brett 4 tat sich weiterhin nichts. Dafür nahm Bettis Partie an Brett 5 Fahrt auf. Beide Spieler hatten noch 7 Bauern, 2 Türme und eine Leichtfigur. Aber Betti stand aktiver. Bei noch 15 Zügen bis zur Zeitkontrolle und knapper Zeit bei ihrem Gegner (H. Neumann 6 min, Betti 50 min), sollte da doch was möglich sein! Sollte Betti jedoch gewinnen und Marcus verlieren, droht es ein langer Abend zu werden, da Thomas dann keinesfalls remis machen kann. Eine sehr undankbare Situation für Thomas an Brett 4! Aber war seine Partie überhaupt noch im Remisbereich? Mittlerweile schien der Gegner gewinnen zu wollen. Mit Dame und Turm hatte er begonnen, Thomas Königsstellung anzugreifen.
Und während Marcus deutlich mit der Verteidigung seines Königs beschäftig war, versuchte Bettis Gegner die Türme zu tauschen und die Stellung zu vereinfachen. Der Versuch dies zu verhindern, kostete Betti leider ihren Mehrbauern und möglicherweise auch ihren potenziellen Sieg. Dies wäre sicher zu vermeiden gewesen!
Im 30. Zug bei nur noch 4 min und schlechterer Stellung bot Marcus dann an Brett 1 remis an. Nachvollziehbar. Dies führte dann allerdings dazu, dass plötzlich alle verbliebenen Bretter remis machten. Damit war es dann um 21:32 Uhr amtlich. Endstand SV Güls gegen VfR­SC Koblenz 4:3. Sicherlich ein unglückliches Ergebnis für uns, aber letztlich wohl auch verdient. Wenn man alles betrachtet, dann war am Ende einfach nicht mehr drin. Der Mannschaftskampf wäre früher oder später verloren gegangen.
Zeit, zum gemütlicheren Teil des Abends überzugehen: Essen gehen mit der Mannschaft und ihren „Fans“. Und so endete der Abend in kleiner Runde mit großen Pizzen und trotz allem guter Stimmung im Remos.