Spielbericht VfR II zur 6. Runde

In der 6. Runde  mussten wir zum, um die Meisterschaft favorisierten SV 1921 Springer Siershahn, reisen und waren von vorne rein nur krasse Außenseiter. Jedoch hat die 5. Runde gezeigt, da Siershahn nur 4,5 zu 3,5 gegen Heimbach-Weiss/Neuwied II gewinnen konnte, das auch die beiden Supermann-schaften der Liga, Siershahn und SV Koblenz anfällig sind, gegen schwächere Mannschaften Punkte und Federn zu lassen. Daher hatte ich eigentlich ein kleines Fünkchen Hoffnung, doch den einen oder anderen Punkt aus Siershahn entführen zu können.

Na ja und der Auftakt fing ja auch mit einem Paukenschlag zu Gunsten unserer Mannschaft an, als Alexander an Brett 3 spielend, in der Eröffnung seinen Gegner (DWZ 1981!) unter Druck setzen konnte und mit Figurengewinn drohte. Letztendlich konnte der Gegner dem starken Druck nicht standhalten und musste die Dame und weitere Figuren abgeben, so dass er im Endspiel nur noch mit nacktem König und seinen Bauern gegen Alexanders Dame mit Bauern und König kämpfte und ich mir die Frage stellte, wie so er in dieser Situation nicht schon längst aufgab? Erst ein einwirken des gegnerischen Mannschaftskapitäns brachte den Gegner dazu die hoffnungslose Stellung aufzugeben. Somit stand es recht früh 1 : 0 für uns und meine Hoffnungen und Träume den einen oder anderen Punkt aus Siershahn zu entführen schien in Erfüllung zu gehen.

Allerdings hatte ich in meiner eigenen Partie, zum erstenmal mit schwarz spielend in dieser Saison und mit der gewählten  sizilianischen Verteidigung, mit einem minus Bauern zu kämpfen. Konnte aber im Gegenzug durch leicht bessere Entwicklung und auf den halboffenen c und d-Linien Gegendruck entwickeln und drohte dadurch den Minusbauern zurück zu Erobern. Jedoch geschickte Verteidigung meiner Gegnerin, immerhin U16 Deutsche Meisterin und mit mittlerweile einer DWZ von 1969, verhinderte dieses und es kam zu einem Schlagabtausch, in dem im Endspiel mein Turm und meine beiden Läufer gegen ihre beide Türme und den weissfeldrigen Läufer gegenüber standen. Jedoch hatte ich den Eindruck das ich zu diesem Zeitpunkt trotz der Qualle weniger etwas besser stand, weil mein Turm auf die 2. Reihe auf  c2 eingedrungen ist und mein schwarzfeldriger Läufer  auf e3 unterstützt vom Bauern auf d4 c1 und g1 kontrollierte. Ich habe aber auch keine klare Gewinnmöglichkeiten gesehen, so dass ich meiner Gegnerin ein Remis anbot, was  diese dann unter Rücksprache des Mannschaftskapitäns auch sofort angenommen hatte. Somit konnten wir erst mal einen weiteren halben Punkt für uns verbuchen.

Jedoch hatte ich zu diesem Zeitpunkt nicht bemerkt, das Torsten an Brett 4 spielend, wohl schon zum x-tenmal gegen Janke Christian, mit seiner französischen Verteidigung die Waffen gestreckt hatte, so dass dies zum 1,5 : 1,5 Zwischenstand führte.

Klemens Zimmermann und Jung Thomas hatten wohl aus taktischen Gründen zum ersten mal in dieser Saison ihre Plätze getauscht, so dass sich unser Nachwuchs Jens Eger dem übermächtigen Zimmermann (DWZ 2239) gegenüber sah. Er musste  letztendlich einsehen, trotz Qualle mehr, seine Türme hatten aber leider keinen Anteil am Spiel, die Partie abzugeben. Da das gegnerische Läuferpaar mit Unterstützung der Dame und den Bauern den König vom Jens, der wegen fehlender Rochade auf den mittleren Felder bleiben musste, beherrschte und Figurenverlust war wohl unvermeidbar. Somit lagen wir zum ersten mal mit einem ganzen Punkt zurück.

Auch bei Bettina sah es zu diesem Zeitpunkt nicht mehr gut aus und sie kam mal wieder in arge Zeitnöte und hatte im 28. Zug nur noch knappe 5 min. für 12 Züge bei starkem Druck auf die eigenen Bauern am Damenflügel, die dann auch  verloren gingen. Jedoch schaffte es Bettina es nicht mehr ihren 40. Zug über die Zeitkontrolle zu bringen, was dann zum Zwischenstand von 1,5 : 3,5 führte.

Auch Florian sah sich zu diesem Zeitpunkt eines mächtigen Drucks seines Gegners ausgesetzt den er dann letztendlich nicht standhalten konnte, was zur uneinholbarer Führung von 4,5 unseres Gegners führte. Kai fragte mich zu dieser Zeit ob er jetzt endlich Remis machen dürfte. Weil kein Punktgewinn für uns mehr möglich war, willigte ich dem ein. Er spielte jedoch erst mal weiter und konnte im reinem doppeltem Turmendspiel erst mal einen Bauerngewinn verbuchen.

Michaela die für unseren verhinderten Vjacheslav eingesprungen ist, konnte dann zu dieser Zeit ihr Damen und doppeltes Turmendspiel mit Mattangriff auf des Gegners König zu einem weiterem Punktgewinn auf unserer Seite zu Ende bringen! Sie hat somit an diesem Wochenende 1,5 Punkte bei einem Gegnerschnitt von über 1900 DWZ geholt! Herzlichen Glückwunsch und nochmals  vielen Dank für die Unterstützung, die nicht einmal selbstverständlich ist, da Sie am Vortage selber bis in die Nacht gespielt hat und am nächsten Tag ihre Abiprüfung zu absolvieren hat.

Kai hatte an diesem Tag am längsten zu kämpfen und musste schließlich zum Schluss trotz 2’er freier Mehrbauern am Damenflügel zum Remis einwilligen, da der Gegner durch geschicktes Verteidigen mit den Türmen auf die 2. Reihe eindrang und dadurch das Remis erzwingen konnte.

 

Thomas Endres