Spielbericht zur 8. Runde: Pieroth - VfR II 3 : 5

In der 8. Runde galt es sorgenfrei und unbeschwert nach Burg Layen Rümmelsheim zu unserem Gegner dem SG Pieroth zu fahren. Die Fahrt dorthin ging reibungslos und im Turbogang des Turbobusses. Trotz Beschwerden von Frank über zu schnelles Fahren, trafen wir im Gegensatz zum Spiel gegen gegen Idar-Oberstein pünktlich vor Spielbeginn dort ein, um dort unseren Mannschaftskollegen Kai Mailitis in Empfang nahmen.
Dieser war schon vor uns dort eingetroffen, obwohl von einer anwesenden weiblichen Person erstmal in die Irre geleitet, als er nachfragte wo die Schachbegegnung stattfinden solle! Aber da hat wohl die Wirtin die Rechnung ohne den Kai gemacht.
Mir wäre jedoch bei Spielbeginn fast schon vor der Begegnung ein Faupax passiert. Da ich am Vortage die Mannschaftsaufstellung zur Spielabgabe vorbereitete hatte, diese auf dem selben Zettel stand wie beim Spiel gegen Bad Hönningen, hätte ich bald im Halbschlaf die falsche Mannschaftsaufstellung abgeben. Dies hätte zur Folge gehabt das Kai mit Schwarz und Frank mit Weiß entgegen der entsprechenden Vorbereitung hätten spielen müssen. Zum Glück habe ich dieses noch rechtzeitig bemerkt.
Unser Gegner ist, wie von mir vermutet, an den ersten 7 Brettern in der gemeldeten Reihenfolge angetreten. Lediglich Brett 8 wurde mit Herrn Röhrig aus der 2. Mannschaft besetzt. Unnötiger Weise, wie sich nachträglich herausstellte, da ca. mit Spielbeginn deren an 8 gemeldeter Spieler Dr. Martin Schmitt eintraf. Unser gegnerischer Mannschaftskapitän hatte wohl nicht mehr mit ihm gerechnet.
Florian der sonst gegen ihn hätte spielen sollen war wohl mit Herrn Röhrig besser bedient. Somit hatte er eine eher lösbare Herausforderung. Sie einigten sich dann nach entsprechenden Partieverlauf auf Remis.
Alexander Senger der eigentlich mal wieder eine ganz gute Stellung erreicht hat, die zumindestens nach Remis vermuten ließe, hat sich mal wieder in seinen Angriffsbemühungen verzettelt und seine ordentliche Stellung in einen offenen Kampf verwandelt und somit den Run ins offene Messer des Gegners verursacht. Ich denke, ich muss ihn bei Gelegenheit mal darauf hinweisen, das im Mannschaftskampf, vor allem wenn man sieht, das andere gut stehen, es für die Mannschaft dienlicher ist, wenn man keine große Gewinnchancen sieht, halt dann eben auf Remis zu spielen. Das selbe gilt auch für Vjacheslav, der, wie ich später erfahren habe, ohne mit mir Rücksprache zu nehmen ein Remisangebot des Gegners ablehnte und dann seine zumindest ausgeglichene Stellung auf Verlust schob. Erst als es schon zu spät war, ließ er mir über Alexander ausrichten, ob er seinem Gegner Remis anbieten dürfe. Ich stimmte dem natürlich zu, jedoch mit dem Bewusstsein das sein Gegner wohl zu diesem Zeitpunkt ablehnen würde. Somit war auch hier der ½ Brettpunkt verloren.
Bettina hat wohl schon recht früh in der Eröffnung mit Weiß spielend einen Bauern verloren, aber es in der Folgezeit versäumt, aufgrund der besseren Entwicklung, Druck auf des Gegners unrochierten König auszuüben. Sie mußte in einem späteren reinen Läuferpaar-Endspiel mit 2 Minusbauern nach langem zähen Verteidigen die Waffen strecken. Frank, der wie frühzeitig in der laufenden Saison festgelegt, mit den schwarzen Steinen an Brett 2 spielte, ist in eine Variante der sizilianischen Verteidigung geraten, in der der Gegner ihn zwang ohne Rochade auszukommen. Damit geriet er dann wohl im Laufe der Partie unter die sprichwörtlichen Räder. Schade eigentlich, ich hatte gehofft, daß er seit der letzten Partie, in der er konzentriert und gut spielend gewonnen hatte, bei ihm  der Knoten zum Punkten geplatzt sei.
Jens habe ich diesmal die weißen Steine zugewiesen, so das er eventuell bessere Gewinnchancen als mit den schwarzen Steinen hat. Er hat auch einen entsprechenden forschen Königsflügel Angriff hingelegt deren Ausgang zu diesem Zeitpunkt unklar schien. Der gegnerische Mannschaftskapitän hat dann auch einen Läufer gegen 2 oder 3 Bauern gegeben, um nicht mit einer eingesperrten Leichtfigur die rein nominell eh als Minusfigur wegen fehlenden Spielanteilen gegolten hätte, spielen zu müssen. Durch eindringen in Jens offener Königstellung konnte er jedoch die Partie ausgeglichen gestallten. Ich habe dann Jens unter anraten auch von Kai angeboten, bevor er seine Partie noch einstellen sollte, daß er ruhig Remis anbieten oder Remisangebot annehmen kann. Ich habe ihn halt in einer früheren Phase der Partie ermutigt auf Sieg zu spielen. Jens dachte wohl, daß er dieses wohl auch unbedingt umsetzen müsste, was aber auf Grund der gesicherten Mannschaftssituation nicht unbedingt notwendig wäre. Er hat dann auch kurze Zeit später nach meinem Hinweis sich mit seinem Gegner auf Remis geeinigt.
In meiner eigenen Partie hatte ich von Anfang an ein gutes Gefühl, was mein Gegner aufgrund von passiver und unterentwickelter Spielweise im Laufe der Partie weiter verfestigte. So kam dann was kommen musste, dass ich des Gegners offnen Königsstellung attackieren und letztendlich Bauer und Figurengewinn erzielen konnte. Kai zeigte mir dann in des Gegners Analyse, daß ich sogar mit einer eleganten Mattvariante hätte den Sieg noch beschleunigen können. Aber die Variante hatte ich nicht gesehen. Deshalb entschied ich mich aufgrund von besserer Zeit und Bauernmehrheit, auf die mir sofort offensichtliche Figurengewinnvariante. Mein Gegner hat dann auch kurze Zeit später eingesehen, daß er mit der Figur und Bauer weniger keine Chancen mehr besitzt und mir zur Aufgabe die Hand gereicht.
Kai hatte diesmal am längsten zu kämpfen gehabt. Er hat dann in beiderseitiger Zeitnotphase den Bauern, den er in der Eröffnung erobern konnte, zum umwandeln drohend nach vorne peitschen können, was den Gegner dazu bewog den Springer zu geben. Kurze Zeit später nach der Zeitkontrolle konnte dann Kai den Sack zuschnüren und den Gegner zu Aufgabe zwingen.
Fazit aus der heutigen Begegnung ist, das einige Mannschaftsmitglieder begreifen müssen, das es für den Mannschaftskampf manchmal halt reicht eben "nur" Remis zu spielen, um die gesamte Mannschaft zum Erfolg zu führen, was dann hoffentlich in der nächsten Saison auch entsprechend umgesetzt wird.
Der Abschluss des Tages fand dann mal wieder mit dem Rest aus 1. und 2. Mannschaft und Teilen vom SV in der Pizzeria in der Altstadt statt. Gut Mampf!:

Thomas Endres